Schulung Wasserwehr
Am 10. Mai 2025 fand in Havelberg eine Schulung zur Deichverteidigung für die Mitglieder der Wasserwehr statt.
Unter der Leitung von Alexander Helm, Flussbereichsingenieur des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW), erhielten etwa 20 Teilnehmende grundlegende Kenntnisse zur Erkennung von Schadensbildern und zur Umsetzung von Verbaumaßnahmen.
Die Begrüßung übernahm der stellvertretende Bürgermeister André Gerdel, der die Bedeutung regelmäßiger Schulungen betonte:
„Mit der heutigen Schulung setzen wir einen wichtigen Schritt, um die Einsatzkräfte gezielt auf mögliche Hochwasserlagen vorzubereiten. Insbesondere die praktischen Übungen direkt am Deich ermöglichen es, das theoretische Wissen unmittelbar anzuwenden und die Abläufe zu verinnerlichen“, erklärte Gerdel. „Die Anforderungen an die Wasserwehr machen eine kontinuierliche Ausbildung erforderlich, und mit dieser Schulung schaffen wir die Grundlage, die Einsatzkräfte noch besser auf die Herausforderungen im Ernstfall vorzubereiten.“
Theorie
Nach dieser einleitenden Begrüßung begann der theoretische Teil der Schulung. Alexander Helm erläuterte den Aufbau von Deichen und ging detailliert auf typische Schadensbilder ein. Sickerstellen, Böschungsrutschungen, Grundbrüche und Wellenüberläufe wurden ebenso thematisiert wie die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung dieser Schadensbilder, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten. Dabei wurden auch die Aufgaben der Wasserwehr im Einsatzfall besprochen, darunter die Erstversorgung von Sickerstellen mit Geotextilien, die Deicherhöhung durch Sandsäcke und die Sicherung von Einzelobjekten.
Praxis
Nach einer kurzen Mittagspause wechselten die Teilnehmenden zum praktischen Teil der Schulung an den Elbedeich. Unter Anleitung von Alexander Helm konnten die Wasserwehrmitglieder das zuvor erlernte Wissen direkt anwenden. Der Fokus lag auf dem korrekten Aufbau von Sandsackwällen zur Deicherhöhung und der Absicherung von Sickerstellen. Auch der Einsatz von Geotextilien und Planen wurde geübt, um gefährdete Deichabschnitte zu sichern. Eine weitere Übungseinheit widmete sich dem Holzbohlenverbau, bei dem Holzbohlen und Kanthölzer zur Stabilisierung von Deichabschnitten verwendet wurden. Abschließend wurde die mobile Spundwand an der Deichüberfahrt zur Fähre Werben aufgebaut.
Zum Abschluss bedankte sich Alexander Helm bei den Teilnehmenden für ihr Engagement und gab Hinweise zur Optimierung der Abläufe im Ernstfall.
Ausblick
Für die Haushaltsplanung 2026 kündigte Gerdel an, die persönliche Schutzausrüstung sowie die Ausrüstungsgegenstände der Wasserwehr zu überprüfen und die Planungen für einen festen Ausbildungs- und Einsatzstandort der Wasserwehr voranzutreiben. Zudem soll der Austausch zwischen Hochwasserschutz und der Freiwilligen Feuerwehr in der Einheitsgemeinde thematisch weiterentwickelt werden, um mögliche Synergien zu schaffen.
Fazit
Die Schulung wurde insgesamt als lehrreich und praxisnah bewertet. Die Kombination aus fundierter Theorie und praktischen Übungen ermöglichte es den Teilnehmenden, das erlernte Wissen direkt umzusetzen und wertvolle Erfahrungen für den Ernstfall zu sammeln.
Dankeschön
Ein besonderer Dank geht an den LHW, die städtische Ordnungsbehörde sowie an den Bauhof, die diesen Ausbildungstag vorbereitet und unterstützt haben.