Statt schiefer Bahn, besser legal auf die andere Art „einsitzen“: Die schiefe Bank lässt grüßen!

Dreifach anziehend präsentiert sich der neue Fotostopp in der Hansestadt Havelberg.
Zum prächtig blühenden Stadtwappen und dem dahintergelegenen Radknotenpunkt gesellt sich eine ganz besondere Sitzgelegenheit.

Wenn Sie falsch sehen, sitzen Sie richtig
Beim Blick auf die knallrote Bank denkt der eine oder andere sicherlich: Hier stimmt doch was nicht, die Bank ist schief!
Aber Entwarnung – weder liegt ein Baufehler vor, noch haben Sie einen Knick in der Optik. Vielmehr ist das Spiel mit der ungewöhnlichen Form so gewollt.

Der Gedanke zu dieser besonderen Bank entspringt den Erzählungen einer Urlaubsreise an die polnische Ostsee. Dort steht eine ähnliche Bank, die beliebt ist bei den Touristen als lustiges und vielgenutztes Fotomotiv. »Da war die Idee geboren, dass sich so eine schiefe Auszeit auch wunderbar in der Hansestadt machen würde. Der Standort lag sofort auf der Hand, denn die Fläche vorm Bauhof sollte ohnehin umgestaltet werden und da bot sich die Umsetzung dieser originellen Bank einfach an.«, informiert Amtsleiter André Gerdel von der Stadtverwaltung. »Zudem haben die Bauhofsmitarbeiter ihren „Vorgarten“ immer im Blick und können kurzfristig reagieren. Auch an die Bewässerungsproblematik wurde gedacht, denn der Unterhaltungsaufwand sollte sich in Grenzen halten.«

Abgesehen davon spricht der Standort für sich, denn am Radknotenpunkt 1 treffen sieben Routen auf viele Fahrradfahrer, u. a. entlang des Elberadweges und Havel-Radweges.

Kleine Veränderung mit großer Wirkung
Anderen eine Freude zu machen, funktioniert schon mit kleinen Dingen.
So zaubert die erholsame Sitzgelegenheit wohl so manchem Radler ein dankbares Lächeln ins Gesicht.
Überdies hat das Ganze noch weitere schöne Nebeneffekte: »Das mittlerweile häufig abgelichtete Motiv ist zugleich kostenlose Werbung für die Stadt, was als Tourismusstandort sicherlich nicht ganz unerwünscht ist. In den sozialen Medien hat der neue Fotohotspot bereits Anerkennung und Begeisterung geerntet«, betont der Amtsleiter. »Die ersten Fotos von privaten Drohnenpiloten sind in der digitalen Welt unterwegs. Doch wir wollen nicht nur potenzielle Gäste ansprechen. Vielmehr hoffen wir, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger ebenso an dem farbenfrohen Haltepunkt erfreuen, was auch eine Art Verbundenheit mit der Stadt schafft.«

Hansestadt sagt danke
Ein herzliches Dankeschön geht an die Personen, die das Projekt umgesetzt bzw. unterstützt haben. »Begeistert war ich über die Offenheit und die pragmatische Lösungsorientierung von allen Beteiligten, ganz nach dem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht!“. So fand das seit Jahren gelagerte Abbruchmaterial nun eine sinnvolle Verwendung und die Muttererde für das Wappen wurde zur Verfügung gestellt. Auch das ehrenamtliche Engagement, wie beim Nachbau der Bank bzw. beim Anlegen der Fläche, war eine große Geste und half dabei, dass die Umsetzung den normalen Dienstbetrieb in keiner Weise beeinträchtigte.« Dankbar bekräftigt André Gerdel ebenfalls, »dass es schön ist zu sehen, wenn aus einer kleinen Idee ein Gemeinschaftsprojekt entsteht, woran sich viele erfreuen können. Sicherlich liegt „Schönheit im Auge des Betrachters“ und mitunter gibt es auch den einen oder anderen, dem das nicht gefällt. Aber der überwiegende Teil an Resonanzen war jedoch überaus positiv.«

Ideen sind gefragt
Kleinere Arbeiten an der Fläche werden noch im Laufe des Jahres umgesetzt. Hierzu gehört auch ein auffälliges Schild über der Bank. Was draufstehen soll, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Deshalb der Aufruf an jedermann, der vielleicht einen passenden Spruch parat hat, Vorschläge bei der Tourist-Information einzureichen (tourist-information@havelberg.de).

Für die Ideensuche hat André Gerdel noch einen Tipp:
»Denken Sie gern schief. Unser neues Fotomotiv zeigt, dass wir auch mal von der Norm abweichen können. Auffallen und in Erinnerung bleiben, lautet die Devise!«