Gemeinschaftlicher Erfahrungsaustausch zwischen Havelberger Pferdemarkt und Eisleber Wiese

Fachgespräch zu Organisation, Sicherheit und Infrastruktur großer Volksfeste

Am 12. November traf sich das Organisationsteam des Havelberger Pferdemarktes mit dem Eigenbetrieb „Märkte der Lutherstadt Eisleben“, der die Eisleber Wiese veranstaltet, zu einem fachlichen Austausch. Ziel war es, gegenseitig Einblicke in die Organisation großer Volksfeste zu gewinnen und voneinander zu lernen.

Die Eisleber Wiese zählen zu den größten Volksfesten Mitteldeutschlands. Das Hauptfest erstreckt sich über vier Tage und wird von rund 350 Schaustellerinnen, Schaustellern und Händlern gestaltet; jährlich besuchen etwa 500.000 Menschen die Veranstaltung. Anschließend folgen die sogenannten „Kleinen Wiesen“, sodass sich das Festgeschehen insgesamt über etwa eine Woche erstreckt. Marktmeister Siegmund Michalski und sein Team gaben der Havelberger Delegation umfassende Einblicke in die Abläufe der Veranstaltung. Gleichzeitig interessierten sich die Eisleber Verantwortlichen dafür, wie der Havelberger Pferdemarkt als Großveranstaltung strukturiert und umgesetzt wird.

Im Zentrum des Treffens standen die praktischen Abläufe auf dem Festgelände, darunter die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser, die Organisation von Besucherströmen, Parkmöglichkeiten, An- und Abreise sowie die Durchsetzung von Fahrverboten und das Fahrzeugmanagement der Markttreibenden. „Gerade bei diesen Abläufen konnten wir viele wertvolle Eindrücke mitnehmen“, sagte Marktmeisterin Jenny Wolff. „Es geht darum, voneinander zu lernen. Diese Erfahrungen werden uns helfen, den Pferdemarkt künftig noch effizienter zu organisieren.“

Neben diesen operativen Themen rückten übergeordnete Fragestellungen in den Fokus. Dazu zählten Sicherheitskonzepte, Besucherlenkung, Platzinfrastruktur sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen, die den Betrieb solcher Großveranstaltungen regeln. Dabei wurde deutlich, dass jede Veranstaltung ihre Besonderheiten hat, viele grundlegende organisatorische Herausforderungen aber ähnlich sind. Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden besprochen, darunter Vertrags- und Gebührenstrukturen sowie die enge Verbindung beider Veranstaltungen durch gemeinsame Schaustellerinnen und Schausteller.

Beide Veranstalter betonten, dass organisatorische Stellschrauben stets behutsam gedreht werden müssen, um den Markt nicht zu gefährden. „Große Volksfeste verändern sich mit der Zeit – sei es durch technische Anforderungen, Sicherheitsstandards oder Besucherstrukturen – dennoch darf der Charakter des Marktes nicht verloren gehen“, erklärte Amtsleiter André Gerdel. „Es ist entscheidend, Tradition und moderne Organisation in Einklang zu bringen, damit die Feste langfristig tragfähig bleiben.“

Die Havelberger Delegation nutzte den Besuch, um sich ein genaues Bild von Abläufen, Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen vor Ort zu machen. Besonders beeindruckend war für das Team die Kombination aus Professionalität und gelebter Tradition, mit der das Eisleber Team rund um Marktmeister Siegmund Michalski die Wiese jedes Jahr vorbereitet. „Der Austausch war für beide Seiten sehr gewinnbringend“, resümierte Jenny Wolff. „Wir möchten den Kontakt fortsetzen und weiterhin voneinander lernen, um den Pferdemarkt in Havelberg sicher, strukturiert und zukunftsfähig zu gestalten.“

Die Hansestadt Havelberg und der Eigenbetrieb der Lutherstadt Eisleben planen, den Dialog künftig durch Fachgespräche zu organisatorischen und sicherheitsrelevanten Themen zu wiederholen.